Montag, 27. Dezember 2010

Freak-City

Die Reisegruppe "J. Braun" unter dem Reiseveranstalter "Korre-Tours" wurde bereits am internationalen Flughafen Ben Gurion zu Tel Aviv nach einem Herrn Seitz (Grüße an Philipp) gefragt. Völlig verwirrt von der Anreise-Odyssee und überfordert von der stundenlangen Sicherheitsbefragung konnten sie sich trotzdem bis Jerusalem durchkämpfen. Aber was in Jerusalem passiert, bleibt in Jerusalem! Nur nicht Klaus, der reißt aus! Wer hat einen Hippie (lange fettige aschblonde Haare;-) im bunten Wollponcho im Fleischersuq gesehen? Klaus, bitte melde dich!;-)
Mittlerweile konnten auch schon erste Erfolge im Nahostfriedensprozess erzielt werden. Das Niveau steht an der Klagemauer und bittet Gott um Gnade!
Kulinarische Experimente mit Schafgliedmaßen wurden erfolgreich abgeschlossen!
Die Reisegruppe wird aktuell im Cafeteria-Terrassen-Palmen-Garten verortet. Auf dem Gruppenbild ist im Hintergrund die Lokaltadition des Felsendoms auf dem Berg der Heiligtümer zu sehen.
Viele Grüße aus dem "winterlichen" Jerusalem bei 20 Grad, die Pilgergruppe!
Reise nach Jerusalem

Freitag, 24. Dezember 2010

Ein Video für die Weihnachtsferien

Die großen Feierlichkeiten stehen kurz bevor und die letzten Vorbereitungen werden in aller Eile noch getroffen. Deshalb habe ich gestern Abend doch glatt meinen täglichen Blogeintrag vergessen. Das möchte ich heute Morgen nachholen...
Für eure wohlverdienten Weihnachtsferien habe ich einen Link dabei. Das ARD-Morgenmagazin berichtet aus Jerusalem über die Dormitio. Wenn ihr Lust habt, dann könnt ihr euch das Video in den nächsten Tagen nochmals über die Mediathek der ARD ansehen: Morgenmagazin (hier klicken!)
Damit verabschiede ich mich vorerst für heute und wünsche euch allen noch ein paar stressfreie Stunden vor dem großen Fest! Viele Grüße, Joachim

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Felsendom

Wie gestern versprochen schließt sich heute der Bericht über den Haram selbst an die Ausführungen über die Südwestecke des Tempelberges an. Aber weil ich euch auch heute wieder nicht mit komplizierten Daten und Fakten langweilen will, habe ich einige der ausdrucksstärksten Bilder vom Tempelberg ausgewählt.
der hölzerne Aufgang
der Platz mit Brunnen vor dem Felsendom
der Treppenaufgang zum Felsendom
der Felsendom, leibhaftig;-)
ein Detail seiner Kachelaufschriften
vor dem Felsendom steht der sogenannte Kettendom, der muslimische Nabel der Welt
Blick auf die Al-Aqsa-Moschee
Blick auf den Ölberg und das Maria-Magdalena-Kloster
das Goldene Tor von innen
Postkartenmotiv;-)
der Hauptzugang für Muslime erfolgt über die Prozessionsstraße durch das Kettentor; dort finden sich solche Wallfahrtsgraffiti, die typisch muslimische Symbolik aufgreifen
Damit wünsche ich euch eine gute Nacht und hoffe, dass ihr auch schon so wie ich voller Vorfreude auf das Weihnachtsfest seid! Viele Grüße aus dem Heiligen Land, Mobbi!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Archäologischer Park an der Südwestecke des Tempelberges

Die letzten Tage vor Weihnachten klingt das Programm unseres Wintersemesters mit einigen Exkursionen rund um den und auf dem Tempelberg ab. Darüber folgen heute und morgen zwei Blogeinträge. Doch wäre es an dieser Stelle sinnlos, euch die archäologische Situation an der Südwestecke des Tempelberges en detail vorzustellen, auch wenn sie touristisch einigermaßen mit einem großen Besucherzentrum aufgearbeitet ist. Doch würden die Ausführungen uferlos: Dort finden sich unter anderem omaijadische Paläste, byzantinische Hofhäuser, spätrömische Badeanlagen, herodianische Läden, aijubidische Bauten, frühjüdische Treppenbäder, israelitische Vierkammertore und hellenistische Speicherräume. Deshalb gehe ich leichter meiner altbewährten Methode nach. Ich zeige euch einfach Bilder!;-)
die Südwestecke im Überblick
am Ende der westlichen Seite der Umfassungsmauer des Tempelberges kann man den Ansatz des berühmten Robinsonbogens erkennen; dort führte ein riesiger Treppenaufgang auf den Tempelberg hinauf
entlang der westlichen Mauer, die sich schließlich in der Klagemauer fortsetzt, erstreckt sich der herodianische Boulevard, sozusagen eine antike Shoppingmeile; auf ihn liegen heute noch die riesigen Steinquader, die bei der Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. durch die Römer von oben heruntergestürzt sind
auf einem dieser herabgestürzten Steinen befindet sich eine hebräische Inschrift, die die Südwestecke der Umfassungsmauer des Tempelbezirkes als den Ort ausweist, an dem zu Sabbatbeginn und -ende das Schofar-Horn geblasen wurde
derart "übersichtlich" gestaltet sich die archäologische Situation am Südeende der Umfassungsmauer
ein Treppenaufgang führt zum Huldator, über dem sich heute die Al-Aqsa-Moschee befindet
Ich hoffe, auch ohne fundierten archäologischen Bericht, habt ihr einen kleinen Einblick von der Südwestecke des Tempelberges bekommen. Morgen folgt schließlich der Bericht über den heutigen Tempelberg an sich. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Nacht, Joachim!

Montag, 20. Dezember 2010

Wenn das Museum selbst sein eigenes Ausstellungsstück ist!

Bereits vor einigen Tagen habe ich kurz über das Israel-Museum berichtet. Dieses wurde erst kürzlich renoviert und bietet seinen Besuchern nun auf höchstem museologischen Standart zahlreiche Austellungsstücke aus der Geschichte Israels. Fast in den Schatten stellt es dabei ein Kleinod in Ostjerusalem. Dort kann man nämlich das Rockefeller Museum finden, das gleichzeitig auch den Sitz der Israel Antiquities Authority beherbergt. Dort finden sich ebenso zahlreiche Artefakte aus der Geschichte Israels, Holzpaneele aus der Al-Aqsa-Moschee und Stuckarbeiten der kreuzfahrerlichen Grabeskirche. Das kurioseste Ausstellungsstück des Museums: es selbst.
der Eingang des Museums
der Innenhof des Museums
In hölzernen Vitrinen kann man begutachten, wie Archäologie vor 50 Jahren dem geneigten Museumsbesucher präsentiert wurde. Viele der angegebenen Daten sind mittlerweile längst überholt und von modernen Museumspädagogik natürlich weit und breit keine Spur. Dennoch lohnt ein Besuch natürlich, oder gerade deshalb, trotzdem!
Damit viele Grüße aus Jerusalem nach Deutschland! Noch viermal schlafen, dann ist schon Heilig Abend...;-)

Sonntag, 19. Dezember 2010

KKK

Man muss erst nach Jerusalem reisen, um dem deutschen Bundespräsidenten zu begegnen. Und man muss ebenfalls erst nach Jerusalem reisen, um auf einen frischgebackenen Kurienkardinal zu treffen: Kurt Kardinal Koch! Der ehemalige Bischof von Basel ist seit Juli Präsident des Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Mit uns hielt er ein kleines, aber äußerst feines Pläuschchen über seine alltägliche ökumenische Arbeit. Zum Beweis gibts folgendes Foto:
einige Studierende mit dem Kardinal vor dem Eingangsportal der Dormitio (das Foto habe übrigens nicht ich gemacht, bin ja selbst auf dem Bild; das Foto wurde mit Christians Kamera von Br. Nikodemus geschossen)
Ich wünsche euch eine schöne und nicht allzu stressige letzte Arbeitswoche vor dem großen Weihnachtsfest. So langsam steigt auch hier die Nervosität. Viele liebe Grüße aus Jerusalem, Mobbi

Happy X-Mas!

Wer dachte in Jerusalem, mit seiner Nähe zu Bethlehem, würde man an Weihnachten nur die stille und heilige Nacht feiern, der hat sich geirrt! Auch in Israel ist die Coca-Cola-Weihnachtsmann-Industrie voll durchgeschlagen. Vor allem im christlichen Viertel gibt es deshalb, eine Woche vor Weihnachten, die "geschmackvollsten" Dekoartikel für "stilvolle" Weihnachten zu erwerben.
Santa Claus grüßt die Passanten
der musikalische Weihnachtsmann
ein sich selbst beschneiender Weihnachtsbaum
Und weil es so schön ist, habe ich für euch zwei kleine Videos hochgeladen, die ein bisschen Weinachtsstimmung vom Heiligen Land nach Deutschland bringen:
Im diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start in die letzte Arbeitswoche vor Weihnachten, für viele schon die letzte in diesem Jahr 2010. Kinder, wie die Zeit vergeht: Tempus fugit! Viele Grüße aus dem vorweihnachtlichen Jerusalem, Mobbi

Samstag, 18. Dezember 2010

Hochadvent

Mit dem heutigen 17. Dezember beginnt sozusagen die heiße Phase der Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Wir haben noch genau eine Woche bis zu Heilig Abend. Hier im Beit Josef und auch in der Dormitio werden die letzten Vorbereitungen für das große Weihnachtsfest getroffen. Die Kirche selbst startet deshalb in diese letzte Woche vor Weihnachten mit den sogenannten O-Antiphonen in der Vesper. Wer einige Gedanken über diese Tradition erfahren möchte und wer einmal ein Türchen an einem etwas anderen Adventskalender öffnen möchte, den verweise ich heute auf den Blog der Dormitio-Homepage, der von P. Basilius betreut wird: Der etwas andere Adventskalender (hier klicken!) Schaut doch dieses vierte Adventswochenende auf der Seite vorbei!
Ansonsten wünsche ich euch ein erholsames Wochenende und einen guten Start in die letzte Woche vor Weihnachten! Viele Grüße aus Jerusalem, Mobbi

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Jüdische Präsenz in Ostjerusalem

Für diese Woche folgt nun der zweite politische Blogeintrag über Jerusalem. Nach der Flüchtlingsproblematik geht es diesmal um ein ganz ähnliches Thema: die jüdische Präsenz in Ostjerusalem. Doch was ist eigentlich Ostjerusalem? Bis 1967 war die Jerusalemer Altstadt und alle Siedlungen im Osten der Stadt unumstritten (aber nicht unumkämpft) jordanisches Staatsgebiet. Mitten durch die Stadt verlief die Grenze und Westjerusalem, die Neustadt, war Israels Hauptstadt. Zwischen den beiden Grenzen lag das Niemandsland, dort lag auch unsere Dormitio auf dem Zionsberg. Nach dem Sechs-Tage-Krieg, als Israel die Gebiete der West Bank erobert hatte und damit auch Ostjerusalem, wurde der Ostteil der Teil und auch die Altstadt de facto annektiert. Völkerrechtlich ist dieser Status allerdings außerst umstritten und keineswegs anerkannt. Dennoch begannen Israelis in der eigentlich muslimisch geprägten Altstadt und in den neuen Stadtteilen in Ostjerusalem zu siedeln. Oftmals aus patriotischen, religiösen oder fanatischen Gründen ließen sich Juden in diesen Stadtgebieten nieder, forderten dabei angeblich alten jüdischen Besitz zurück und vertrieben dadurch die arabischen Einwohner der Stadt. Die nachfolgenden Bilder wollen von dieser Problematik einen kleinen Eindruck vermitteln:
eines der Wahrzeichen des muslimischen Jerusalems: die Al-Aqsa-Moschee
sie erhebt sich über den Haram, den sogenannten Tempelberg
zu Füßen des Tempelberges brodelt es: mitten im arabischen Stadtteil Silwan unterstützt eine private jüdische Siedlerorganisation die archäologischen Grabungen in der sog. Davidsstadt, dort wo Jerusalem vor über 3000 Jahren begann; für diese Grabungen und die Errichtung eines archäologischen Besucherzentrums wird auch nicht davor zurückgeschreckt, Araber aus ihren Häusern zu jagen; Archäologie wird so in Israel häufig zum Politikum
auch in der Nähe zum Tempelberg, an prominenter Stelle, steht der goldene siebenarmige Leuchter, die Menora; auch ihre Botschaft ist unzweideutig: Wenn der Tempel wieder steht, an der Stelle des heutigen Felsendoms, dann kann der Kult sofort wieder aufgenommen werden; auch die Priestergewänder sind schon vorbereitet und werden tatsächlich Kurse angeboten, in denen den zukünftigen Priestern das Schlachten der Tiere beigebracht wird
im jüdischen Viertel selbst steht diese Judenschule; läuft man einmal daran vorbei, bekommt man eine Idee davon, woher das Sprichwort kommt: "Hier geht es zu wie in einer Judenschule!" Die Schüler rezitieren die Torahverse laut, um sie so auswendig zu lernen
auch im jüdischen Viertel steht die erst 2010 wiedererrichtete Hurva-Synagoge, die 1948 von den jordanischen Truppen zerstört worden war
auch im christlichen Viertel, sogar über den Dächern der Stadt (fast als Stadt über der Stadt), finden sich jüdische Ansiedlungen
und sogar mitten im muslimischen Viertel der Altstadt kann man jüdische Ansiedllungen ausmachen, allerdings muss man da schon genauer hinschauen: es handelt sich meist nur um ein, zwei Häuschen
auf ihren Dächern kann man dann auch Juden beim Gebet beobachten
auch im muslimischen Viertel findet sich die sog. "Kleine Klagemauer"; sie steht sicherlich im Schatten ihrer großen Schwester, doch gehört sie ebenso zur westlichen Umfassungsmauer des Tempelbezirks
auch in diese Mauerritzen werden Fürbittzettel, die Kvittelchen, gesteckt
in der Altstadt findet sich ebenfalls das Wohnhaus von Ariel Scharon, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Israels; er hat wahrscheinlich nicht einen Tag dort gewohnt, doch will er damit wohl ein eindeutiges Zeichen setzen, wem Jerusalem eigentlich gehört
das Wohnhaus von Scharon befindet sich gleich in der Nähe des Österreichischen Hospizes
ebenfalls in Ostjerusalem, allerdings ein gutes Stück außerhalb der Altstadtmauer, befindet sich die anglikanische Basilika St. George; sie passt zwar thematisch nicht ganz zum Blogeintrag, aber ich dachte, ich quetsch sie hier noch rein;-)
Heute habe ich ein sehr dunkles Bild von Israel entworfen, doch finde ich es wichtig auch diese Seite des Nahostkonflikts einmal darzustellen. Zwar bin ich ein Freund des Staates Israel, doch muss ich damit noch längst nicht alles gutheißen, was meist hohe Politiker auf ihren goldenen Thronen treiben. Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen schönen letzten Arbeitstag in dieser Woche, Joachim!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Von heiligen Bergen

Das Studienjahr war wieder mal unterwegs. Und diesmal zu einem ganz besonderen Ziel. Der normalsterbliche Tourist wird das wohl nie zu Gesicht bekommen, was wir aufgrund unserer guten Beziehungen (Vitamin B;-) organisieren konnten. So brachen wir auf von unserem heiligen Berg Zion zu einem anderen ganz besonderen Berg...
Mitten in der West Bank liegt der Garizim. Die kleine Religionsgemeinschaft der Samaritaner, aus dem Judentum hervorgegangen, lokalisiert dort, auf ihrem Heiligen Berg, den Ort der wahren JHWH-Verehrung. Noch heute ziehen sie auf die Anhöhe hinauf, zu ihrem Tempel, der bereits im 2. Jh. v. Chr. zerstört wurde, um zu opfern.
die Ruinen des Tempels und auch einer Kirche, die auf dem Garizim standen
Am Fuß des Garizim wird traditionellerweise der Jakobsbrunnen lokalisiert. Das Johannesevangelium berichtet, dass Jesus auf seinem Weg von Galiläa nach Jerusalem dort einer samaritanischen Frau begegnet sei. Jesus charakterisiert sich in seinem Gespräch mit ihr selbst als das "lebendige Wasser".
unter der roten Kuppel verbirgt sich der Jakobsbrunnen
Zwischen dem Garizim und seinem Zwillingsberg, dem Ebal, erstreckt sich die biblische Stadt Sichem. Heute ist sie unter dem vor allem aus der Tagespresse bekannten Namen Nablus geläufig.
Nablus am Fuße des Garizim
In Nablus befindet sich das Flüchtlingslager Balata. 1950 errichtet handelt es sich heute um das größte Flüchtlingslager in der West Bank. Auf engstem Raum quetschen sich zwischen 20.000 und 40.000 Menschen zusammen, arabische Flüchtlinge die durch die israelischen Eroberungen ihre Heimat verlassen mussten. Damit gehört das Camp zu einem der dichtest besiedelten Orte der Erde. Die ganze Flüchtlingsproblematik in Israel ist viel zu komplex und kompliziert, dass ich sie hier ausfalten könnte, aber allein das Bild spricht schon Bände:
Balata
Man mag es Ironie des Schicksals nennen, vielleicht auch Grausamkeit oder Idiotie eines reichen Mannes. Der Reichste von ihnen in der West Bank hat nämlich an den Hängen des Garizim, gerade noch in Sichtweite zu Balata seine Latifundien errichtet und prächtig ausgestaltet:
das Privathaus des reichsten Manns in der West Bank
Mit diesem gegensätzlichen Eindrücken verabschiede ich mich in die kalte Jerusalemer Nacht! Ich wünsche euch eine gute restliche dritte Adventswoche! Viele Grüße, Joachim

Dienstag, 14. Dezember 2010

Tempel der Bildung - Tempel des Zionismus

die Hebräische Universität
Hoch über der Stadt auf dem Skopus-Berg gelegen erhebt sich die Hebräische Universität zu Jerusalem. Sie ist eine der wichtigsten Institutionen in Israel. 1918 wurde der Grundstein gelegt, ein Traum für den Zionismus. In der Universität sollten jüdische Studenten lernen und forschen, die an europäischen Bildungseinrichtungen nicht aufgenommen wurden. Sieben Jahre später, genau am 01. April 1925 wurde die Universität feierlich eröffnet.
im Amphitheater/Auditorium fanden die Feierlichkeiten zur Einweihung statt
An der Feierlichkeiten zur Einweihung der Hebräischen Universität nahmen an die 12.500 Menschen Teil. Die Festredner konnten sich in ihren Laudationes Parallelen zur Wiedereinweihung des dritten Tempels nicht verkneifen. Chaim Weizmann, später der erste Staatspräsident Israels, und Lord Athur Balfour, der ehemalige britische Außenminister, waren zugegen.
eines der zentralen Gebäude
die rechtswissenschaftliche Fakultät
Seit ihrem Bestehen hatte die Hebräische Universität wichtige Gönner. Unter ihnen z. B. Sigmund Freud und Martin Buber. Kein Geringerer als Albert Einstein war ihr erster Präsident. Selber sprach er aber kein Wort Hebräisch.
in den Räumlichkeiten der Universität befindet sich auch eine Synagoge
Blick von der Hebräischen Universität auf die altbekannt Auguste-Viktoria-Kirche auf dem Ölberg
Nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948 bildete das Universitätsgelände eine Art Enklave auf jordanischem Landbesitz. Die Zugangsstraßen wurden von den Jordaniern kontrolliert. Nur wenige Soldaten blieben in der Enklave zurück, Konvois der UNO garantierten den Zugang. Erst nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 wurde die Universität wieder ausgebaut. 
Heute gehört sie zu den wichtigsten Arbeitgebern Jerusalems. Mehr als 24.000 Studierende sind an der Universität eingeschrieben. Die Fakultäten für Medizin und Mathematik spielen auf den vorderen Plätzen der Weltrangliste für die Forschung mit.
Und uns tat es mal wieder gut, unter ganz normalen Studenten an einer ganz normalen Universität zu sein. Diese Abwechslung war echt erfrischend. Zudem hat es Spaß gemacht, mal wieder Mensa-Essen zu testen:
die Mensa hatte gerade Asia-Wochen;-)
Mit diesem ausführlichen Bericht über die Hebräische Universität wünsche ich euch eine gute Nacht in der Mitte der dritten Adventswoche! Viele Grüße aus dem wieder sonnigen Jerusalem, Joachim