Es regnet. Passendes grau-trüb-trauriges Wetter. Dunkle, dicke, bedrohliche Wolken hängen über Jerusalems Himmel. Keiner geht bei diesem Wetter freiwillig vor die Tür. Es hagelt. In den engen Altstadtgassen bilden sich kleine Rinnsale. Es donnert. Der Himmel eröffnet den angemessenen Hintergrund für den heutigen Tag. Die Feierlichkeiten zum Gedenken an das Leiden und Sterben Christi hier in Jerusalem sind schlicht, von Volksfrömmigkeit geprägt, anrührend.
der Custos betet mittags den Kreuzweg; durch die Via Dolorosa schieben sich die Pilgermassen |
an jeder Station machen die Franziskaner kurz Halt, die Kapuzen schützen vor dem Regen |
abends in der Grabeskirche auf Calvaria feiern die Franziskaner die Kreuzabnahme Jesu Christi, seine Salbung und Grablegung |
einer großen Prozession wird das Kreuz vorausgetragen |
zwei Diakone legen ihre schwarzen Paramente ab, nehmen zuerst die Dornenkrone vom Haupt Christi und ziehen dann mit Zangen die Nägel aus den Gliedmaßen |
der Leichnam wird schließlich auf dem Salbungsstein gesalbt und ins Grab gelegt |
Es regnet. Hier in Jerusalem trug das schlechte Wetter zur Gesamtstimmung des Tages bei. Mit diesen kleinen Eindrücken aus der Heiligen Stadt wünsche ich euch trotz der "regnerischen" Erfahrung des Karfreitags viel Durchhaltevermögen in der Hoffnung auf Ostern, Joachim!
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