Freitag, 22. April 2011

Schlichte und anrührende Volksfrömmigkeit an Karfreitag

Es regnet. Passendes grau-trüb-trauriges Wetter. Dunkle, dicke, bedrohliche Wolken hängen über Jerusalems Himmel. Keiner geht bei diesem Wetter freiwillig vor die Tür. Es hagelt. In den engen Altstadtgassen bilden sich kleine Rinnsale. Es donnert. Der Himmel eröffnet den angemessenen Hintergrund für den heutigen Tag. Die Feierlichkeiten zum Gedenken an das Leiden und Sterben Christi hier in Jerusalem sind schlicht, von Volksfrömmigkeit geprägt, anrührend. 
der Custos betet mittags den Kreuzweg; durch die Via Dolorosa schieben sich die Pilgermassen
an jeder Station machen die Franziskaner kurz Halt, die Kapuzen schützen vor dem Regen
abends in der Grabeskirche auf Calvaria feiern die Franziskaner die Kreuzabnahme Jesu Christi, seine Salbung und Grablegung
einer großen Prozession wird das Kreuz vorausgetragen
zwei Diakone legen ihre schwarzen Paramente ab, nehmen zuerst die Dornenkrone vom Haupt Christi und ziehen dann mit Zangen die Nägel aus den Gliedmaßen
der Leichnam wird schließlich auf dem Salbungsstein gesalbt und ins Grab gelegt
Es regnet. Hier in Jerusalem trug das schlechte Wetter zur Gesamtstimmung des Tages bei. Mit diesen kleinen Eindrücken aus der Heiligen Stadt wünsche ich euch trotz der "regnerischen" Erfahrung des Karfreitags viel Durchhaltevermögen in der Hoffnung auf Ostern, Joachim!

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