Donnerstag, 14. Oktober 2010

Tag 8 - Good morning, Vietnam!

Die ungeplant zusätzliche Nacht im Wadi Hasa war also der abenteuerliche Höhepunkt unserer Tour durch Jordanien. Wiederum wurde im frühen Morgengrauen das Lager geräumt und die nächste Wanderung durch meterhohes Schilfgras stand bevor. Stapft man dabei noch durch modrig schwarzes Wasser, können schon einmal die Gedanken mit dem ermüdeten Wanderer durchgehen. Er sieht dann hinter jeder Schilfgrasbiegung den Vietcong lauern... Aber lassen wir diese unpassenden Gedankenspiele.
Von den Kraxeltouren und kleinen Schwimmeinlagen kann ich euch leider keine Schnappschüsse bieten, denn die Digitalkamera musste aus verständlichen Gründen immer wasserdicht verstaut bleiben. Aber für Abenteuerlustige kann ich das Wadi Hasa nur empfehlen. Schließlich haben wir es doch noch geschafft und sind alle mehr oder minder heil aus dem Canyon herausgekommen.
mit dem Jeep durchs Wadi-Wasser
die letzten Ausläufer des Wadis
Doch sollte uns keine Pause vergönnt sein. Sofort ging es weiter mit dem Bus Richtung Madaba. Dort befindet sich in der St. Georgskirche eine sehr berühmte Mosaikkarte, die als älteste kartographische Darstellung des Heiligen Landes gilt. Sie ist etwa 1450 Jahre alt.
die Karte von Madaba mit dem Toten Meer im Hintergrund und Jerusalem im Vordergrund
Jerusalem
Jericho mit seinen charakteristischen Palmen
Unser Nachtlager haben wir auf dem Nebo aufgeschlagen. Dieser Berg im Osten des Toten Meeres dürfte dem gemeinen Bibelleser durchaus bekannt sein. Moses steigt nach der 40jährigen Wüstenwanderung auf diese Anhöhe und erblickt das ganze Gelobte Land. Zur Tragik der Erzählung gehört auch, dass Moses auf diesem Berg das Ende seines weltlichen Daseins findet und das Land selbst nicht mehr betreten darf. Vom Nebo aus hat man tatsächlich einen wunderbaren Blick auf das Heilige Land.
die Sonne spiegelt sich im Toten Meer
die Sonne versinkt hinter den judäischen Bergen
auch auf dem Nebo findet sich die Eherne Schlange; nach Num 21,4-9 hat Moses auf Anweisung JHWHs ein Abbild einer Schlange errichtet, das von Schlangen gebissene Israeliten vor dem Tod rettete; typologisch ist darin das Kreuz Jesu Christi vorgebildet

Mit diesen Eindrücken aus Jordanien entlasse ich euch in die kühle deutsche Nacht! Viele Grüße, Mobbi!

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