Freitag, 25. Februar 2011

Apostola Apostolorum von der Reeperbahn

Diesen Ehrentitel, "Apostelin der Apostel", kennt Hippolyt von Rom für Maria Magdalena. Die alte Kirche hielt die erste Osterzeugin des Johannesevangeliums immer in großen Ehren. Für meinen heutigen Blogeintrag folge ich dieser altkirchlichen Tradition. Mehr noch: Ich identifiziere Maria Magdalena auch mit der Sünderin aus Lk 8, so wie es Ephräm oder Papst Gregor  taten. Ich weiß, dass die kritische Forschung diese These schon lange überwunden hat, aber für die Pointe meiner folgenden Gedanken ist Maria nochmals die sündige Prostituierte aus Magdala.
In Magdala durfte das Studienjahr nämlich exklusiv über die Ausgrabungen der Franziskaner stapfen. Ganz aktuell wird dort gegraben und eigentlich ist das Gebiet noch nicht zugänglich. Die nachfolgenden Fotos sind auch unerlaubterweise entstanden und zeigen die noch unfertigen Ausgrabungen.
die franziskanischen Ausgrabungen in Magdala
so sieht archäologische Arbeit aus
dieses Schild zeigt an: hier graben Franziskaner
In Magdala nun, dem Heimatort der jungen, schönen und anrüchig erotischen Maria am See Genezareth, wurde ein Hafen gefunden. Die Anlegestellen der Mole sind noch sichtbar. Gleich in der Nähe des Hafens wurden auch zahlreiche öffentliche Bäder entdeckt, mit Badeanlagen, Wandelgängen und Liegeräumen. Und nun geht die Fantasie mit mir durch.
Was befindet sich in der Nähe eines Hafens? Wo kommen Matrosen so weit und so lang von der Heimat entfernt für die Nacht unter? Wer tümmelt sich leichtbekleidet in den Vergügnungsetablissements gleich hinter dem Hafen? Ist Maria vielleicht doch die Prostitutierte aus St. Pauli in Magdala? Weiß jeder gleich über das Gewerbe der Frau Bescheid, wenn er hört: Maria aus Magdala?
Ok, ok... Ich höre auf, so wilde unwissenschaftliche Thesen in den Raum zu werfen, aber eine faszinierende Gestalt ist die Jüngerin Jesu allemal und ihre Heimatstadt Magdala scheint noch einiges unter der Erde verborgen zu halten.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit viel Sonne bei eisigen Termperaturen in Deutschland und viel Sonne bei sommerlichen Temperaturen in Jerusalem! Joachim

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