Freitag, 18. Februar 2011

Das Jesus-Boot

Moshe und Yuval verlassen an einem Sommertag 1986 ihr Kibbuz, um auf den See Genezareth ihre Fischernetze auszuwerfen. Wie an jedem Tag in diesem Sommer brennt die Sonne unbarmherzig auf die rot-ledernen Nacken der beiden Brüder herunter. Der Wasserstand des Sees hat seine kritische Marke schon längst unterschritten, am Uferbereich ziehen sich ausgetrockente Risse durch den sonst unter Wasser liegenden Seeboden. Plötzlich bleibt einer von beiden stehen, er hat ein seltsames Objekt entdeckt. Aus dem ausgetrockneten Boden ragt eine Holzplanke. Der andere Bruder kommt herbeigelaufen, begutachtet das Brett und fängt an mit bloßen Händen zu graben. Immer mehr von dieser merkwürdigen Holzkonstruktion kommt zum Vorschein. Als Fischer wissen Mosche und Yuval sofort, mit was für einem Holzkasten sie es zu tun haben. Beiden wird flau im Magen, hatten sie gerade ein Boot aus der Zeit Jesu entdeckt?
am mit Schilf bewachsenen Ufer des Sees
So oder so ähnlich mag sich die Auffindung des 2000 Jahre alten Bootes zugetragen haben, das heute im Kibbuz Ginosar den Touristen gezeigt wird. Durch einen aufwändigen, mehr als ein Jahrzehnt dauernden Konservierungsprozess wurde das Boot haltbar gemacht und steht nun in einem eigenen, riesigen Museumsgebäude. Wahr ist, dass das über acht Meter lange Boot etwa 2000 Jahre alt ist. Ob aber Jesus selbst auf genau diesem Boot jemals den See Genezareth überquerte? Dem unbedarften christlichen Touristen wird dieser Eindruck suggeriert.
das Boot in der heutigen Ausstellung
ein weiterer Blick auf das Boot
Ich wünsche euch ein weiterhin schönes Wochenende und sende sonnige Grüße aus dem frühlingshaften Jerusalem ins kalte Deutschland, Mobbi!

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