Donnerstag, 3. März 2011

Eine völkerrechtlich problematische Herberge

Wer kennt die Geschichte nicht: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Halb tot ließen sie ihn am Wegesrand liegen. Bigotte Priester und Leviten, die des Weges kamen, waren angeekelt von dem blutigen Bündel Mensch, wandten ihre Köpfe ab und ließen das Problem schnell hinter sich. Erst der Außenseiter bringt den schwerverletzten Wanderer in die Herberge. Klar, es geht um das jesuanische Gleichnis vom Barmherzigen Samariter.
In byzantinischer Zeit wurde die im Bibeltext erwähnte Herberge auf halbem Weg zwischen Jerusalem und Jericho verortet. An genau dieser Stelle steht heute das Museum zum Barmherzigen Samariter. Würden wir dem Samariter doch einwandfreie Moral unterstellen, so kann dies über das Museum leider nicht ausgesagt werden. In ihm wird die Archäologie wieder einmal mehr zum Politikum, da die Israelische Antiquitätenbehörde dort Austellungsstücke aus den besetzten Gebieten zeigt. Unter ihnen finden sich einige besondere Kostbarkeiten der samaritanischen , aber auch jüdischen und christlichen Kultur:
so sah samaritanische Schrift aus
das Mosaik zeigt David, allerdings dargestellt als Harfenspieler Orpheus aus der griechischen Mythologie
das Mosaik aus einer Synagoge zeigt zahhlreiche Tempelmotive, welche auf die Synagoge übertragen wurden
eine christliche Segensbitte
Damit entlasse ich euch in die deutsche Nacht und werde in mein wohlverdientes Bett kriechen. Wir hören voneinander spätestens morgen;-)! Bis dahin: Viele Grüße, Joachim!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen