Dienstag, 15. März 2011

Unterwegs in der nördlichen Westbank

Auch die deutschen Medien haben es berichtet: In der jüdischen Siedlung Itamar nahe Nablus ist eine Familie brutal ermordet worden. Das heile Familienglück sei durch einen palästinensischen Täter jäh zerstört worden. Seit der Tat protestieren die Siedler für ihre Sicherheit. So verurteilenswert und abscheulich dieser schreckliche Mord auch ist, die Darstellungen auch der deutschen Medien tendieren zur Einseitigkeit. Die andere Seite der Medaille, die ganze Problematik der völkerrechtlich illegalen Siedlungen in der Westbank, das Verhalten Israels in den besetzen palästinensischen Gebieten durften wir hautnah selbst erfahren bei einem Tagestrip in die nördliche Westbank.
die Mauer trennt viele palästinensische Dorfbewohner von ihrem Landbesitz
hinter der Mauer arabisch, vor der Mauer israelische Siedlung
dieses Schild vor der Siedlung Bet El verrät die Ideologie, die hinter den Siedlungen steckt: Gott hat Israel das Land eben gegeben; die Siedlungen werden meist mit biblizistisch-religiös fanatischer Ideologie begründet
so scharf gesichert kommt eine Einfahrt in eine jüdische Siedlung daher
aus dem arabischen Dörfchen Yanoun, leidvoll den gewaltvollen Aggressionen der Siedler ausgesetzt, blickt man auf die Errichtung einer neuen illegalen Siedlung auf dem nächstgelegenen Hügel
Die zweite Seite der Medaille ist uns allen sehr klar vor Augen gestellt worden. Schwarz-weiß-Malerei ist also immer und überall in Israel und den palästinensischen Gebieten, aber vor allem in der Westbank fehl am Platz. Deshalb wünsche ich euch einen kritischen Blick, wenn die deutschen Medien mal wieder über den Nahostkonflikt berichten! Viele Grüße aus Jerusalem, Joachim!

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